Woche 8/2020 – Studien zeigen Klarheit

Eine weitere Woche, in der viel passiert ist, ist vergangen – diesmal fasst euch Nele das wichtigste zusammen.

🆘 UN-Studie zeigt: Klimawandel ist unmittelbare Bedrohung für jedes Kind auf der Welt

Die Weltgesundheitsorganisation und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen „UNICEF ”haben eine umfangreiche Studie zum Wohlergehen von Kindern in Auftrag gegeben. 180 Staaten wurden nach Kriterien, wie beispielsweise Bildung oder Ernährung untersucht. Die Länder schnitten sehr unterschiedlich ab (Norwegen landete auf dem ersten Platz, die Zentralafrikanische Republik und der Tschad auf dem letzten), die Studie zeigt aber vor allem eins: „Kein einziges Land [schützt] die Gesundheit der Kinder heute und für die Zukunft“, so Anthony Costello, Professor für Internationale Kindergesundheit am University College London. Die Expert*innen der Studie kritisierten, dass vorallem die CO2-Emissionen der wohlhabenderen Länder die Zukunft aller Kinder bedrohten. Junge Menschen würden dadurch mit zusätzlichen Gesundheitsgefahren belastet, beispielsweise durch Hitzewellen und sich stärker ausbreitenden Tropenkrankheiten. Die Expert*innen forderten deshalb die Weltgemeinschaft auf, die Reduktion der CO2-Emissionen mit höchster Dringlichkeit anzugehen. 

✊🏻 Proteste gegen Datteln IV bei finnischem Staatsbesuch

Während des Besuchs der finnischen Minsiterpräsidentin Sanna Marin in Berlin haben Klimaaktivist*innen gegen DattelnIV protestiert. Der finnische Staatskonzern Fortum ist Hauptanteilseigner von Uniper, dem Konzern, der mit DattelnIV nun doch und entgegen den Empfehlungen der Kohlekomission, ein neues Kohlekraftwerk ans Netz gehen lassen will. Ministerpräsidentin Marin könnte Einfluss auf die geplante Inbetriebnahme nehmen. Finnland selbst plant, bis 2029 alle seine Kohlekraftwerke abzuschalten. Tom von Fridays For Future Berlin verwies darauf, dass DattelnIV und weitere Kohlekraftwerke abgeschaltet werden müssten, um dass 1,5°-Grad-Ziel zu erreichen. Außerdem würde die Kohle, die in DattelnIV für die Energiegewinnung verbrannt werden soll, aus Ländern kommen, in denen es beim Kohleabbau zu Menschenrechtsverletzungen kommt.

⛔️ Verkehrsminister Scheuer will Klagemöglichkeiten von Umweltverbänden aushebeln

Umweltverbände kritisieren einen von Verkehrsminister Scheuer eingebrachten Gesetzesvorschlag. Demzufolge würden nicht -wie bisher -Fachbehörden, sondern der Bundestag über das Zustandekommen, bzw. Nichtzustandekommen von Einzelprojekten in der Infrastruktur entscheiden. Während die Entscheidungen der Fachbehörden als Verwaltungsakte auf ihre Rechtmäßigkeit überprüfbar sind, würde bei im Bundestag beschlossenen, umwelt- und klimaschädlichen Projekt, die Möglichkeit der Klage vor dem Verwaltungsgericht für Umweltverbände und Bürger*innen wegfallen. Das Ministerium spricht von zwölf Projekten, für die dieses Gesetz gelten soll, doch Umweltverbände sehen die Gefahr, dass es nicht dabei bleiben wird und ihre Klagerechte eingeschränkt werden.

‼️ Studie zeigt erneut Wichtigkeit des Ausstiegs aus fossilen Energien

Forscher*innen der University of Rochester in den USA haben kürzlich herausgefunden, dass durch die Verbrennung von Kohle, Gas und Öl eine noch größere Menge des sehr klimaschädlichen Gases Methan in die Luft gelangt, als bisher angenommen. Methan hat eine zehnmal größere Treibhausgaswirkung als CO2. Bisher war unklar, wie groß der Anteil des Methans in der Atmosphäre ist, der durch menschliche Aktivitäten wie Viehhaltung, Mülldeponien, Reisanbau, Gas- und Ölgewinnung emittiert wird. Man ging davon aus, dass natürlich vorkommendes Methan ca. 40 bis 60 Millionen Tonnen des Methans in der Erdatmosphäre ausmacht. Die Forscher*innen haben aber anhand des Methangehalts im Eis von Grönland gezeigt, dass der Anteil des natürlich vorkommenden Methans viel geringer ist, nämlich gerade einmal 1,6 Millionen Tonnen. Dies zeigt, dass der Anteil der menschenverursachten Methan-Emissionen – vor allem durch Gas- und Öl-Gewinnung – wesentlich höher ist, als gedacht. Dementsprechend zeigt die Studie nochmal ganz klar, wie wichtig es ist, die Nutzung fossiler Brennstoffe wie Gas, Kohle und Öl schnellstens zu beenden und auf erneuerbare Energien umzusteigen.

📢 OG-Aktion der Woche

Die neugegründete Fridays For Future Ortsgruppe Burglengenfeld konnte zu ihrer allerersten Demo am 17.01.2020 in der Stadt mit rund 13.500 Einwohner*innen schon ca. 200 Menschen mobilisieren. Die Demonstrierenden hörten eine Rede von eines Scientiests for Future und des Jugendzentrums vor Ort. Wir freuen uns, dass Fridays For Future nun auch in Burglengenfeld laut für den Klimaschutz ist und wünschen bei den Aktiven von Fridays For Future Burglengenfeld viel Erfolg und weiterhin große Begeisterung bei der Organisation! Wenn auch ihr eine besonders tolle, inspirierende Aktion von Fridays for Future bei euch in der Nähe miterlebt habt, die ihr mit uns teilen wollt, schreibt uns gerne eine E-Mail an newsletter@fridaysforfuture.de

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2 Gedanken zu “Woche 8/2020 – Studien zeigen Klarheit

  1. Man muss wirklich Mitleid mit allen Menschen haben, die immer noch nicht begreifen, dass der Klimawandel ganz real und bedrohlich ist! Wie kann man so denklimitiert sein, das für ein „Medienspektakel“ zu halten? Noch viel schlimmer finde ich es allerdings, wenn jemand genau weiß, dass unsere Zukunft in großer Gefahr ist und trotzdem das Gegenteil behauptet. Schade, dass das nicht strafbar ist, denn es richtet verdammt viel Schaden an und hemmt dringend erforderliches Handeln!

    Schlimm auch, wie mancher Politiker immer noch deutlich dahin tendiert, Entscheidungen zu treffen, die die ohnehin schon viel zu hohe Hypothek der jungen Menschen weiter erhöhen! Wie rücksichtslos!

    Man kann nur hoffen, dass weltweit endlich bald ein Recht auf umfassende Bildung für alle Kinder gilt und vor allem in der Praxis durchgesetzt wird, denn ein hoher Bildungsstandard möglichst vieler Menschen ist das wirksamste Mittel zur Sicherung einer lebenswerten Zukunft.

    Ich wünsche mir, dass fast alle Menschen viel zu schlau und viel zu gut informiert sind, um auf raffgierige und korrupte Machtgeile herein zu fallen! Davon ist die Welt aber noch sehr weit entfernt, was kaum Zufall sein dürfte. Seht auch als Beispiel nur mal die Serie „Die gefährlichsten Schulwege der Welt“ an, mit der man einen Eindruck davon bekommen kann, wie ernst man das Anliegen „Bildung unserer Kinder“ tatsächlich nimmt. Es ist zum Heulen! Und auch das sehr wohlhabende Deutschland sollte sich für den Zustand seines Bildungssystems – Gebäude und vor allem Toiletten inklusive – in Grund und Boden schämen!

    Was nützt es, wenn man „ungefährlich“ zur Schule kommt und dann dort auf solche Rahmenbedingungen trifft? Es sind oft dieselben Heuchler, die diese – samt Lehrermangel und -qualität – jahrzehntelang nicht angegangen sind und dann aber „Schule Schwänzen geht nicht!“ rufen, wenn es um die mehr als berechtigten Proteste der Jugend geht!

    Schön übrigens, dass Ihr eine kleine OG hier ausdrücklich erwähnt. Ich finde es – bei allem Respekt vor den „Promis“ und Großstädten – gut und wichtig, dass nicht immer nur auf die geschaut wird.

    Ach ja, Corona: Ich habe vor dem Virus selbst keine Angst. Seine Ausbreitung zu verhindern ist jedoch ein wichtiges Ziel, denn die Sterblichkeitsquote ist höher als bei der Grippe, und man steht diesem für Menschen neuen Virus noch ziemlich hilflos gegenüber. Meistens verläuft eine Infektion harmlos oder sogar symptomfrei. Kinder sind nach derzeitigem Stand kaum betroffen. Das ist gut, aber Überträger kann man auch sein, wenn man sich gesund fühlt. Es gibt viele Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist. Die müssen dringend geschützt werden.

    Ich halte es daher für recht wahrscheinlich, dass es zu Demo-Verboten kommt. Könnte zum Beispiel am 13. März so sein. Bei aller Energie, die man in die Vorbereitung steckt: Zeigt Euch bitte verständnisvoll.

    Es wird noch viele Gelegenheiten zum Protest geben – und leider, leider, leider auch geben müssen. Nach wie vor bewegt sich viel zu wenig, und ich habe den Verdacht, dass die Erwärmung schneller voran schreitet als befürchtet. Gebt bitte niemals auf! Danke für Euren tollen Einsatz!

    LG Armin

  2. Zur UN-Studie – Klimawandel und die Kinder der Welt; kann man nicht viel machen ausser, deren Bildungsmöglichkeiten zu verstärken bzw erhöhen.
    Zu Datteln IV; ist eigentlich absolut unmöglich, ausser sie stellen 5-10 alte KKWs ab!
    Zu Andi be Scheuert muß man eigentlich nix mehr sagen oder.
    Aber gegen die Abschaffung der Gemeinnüzigkeit bin ich schon sehr Aktiv auf den verschiedenen Peditions-Plattformen wie Change.org Campac und Co.
    Methan; da sollte man die Borealen Wälder nicht vergessen die Jahr für Jahr niederbrennen …
    Und schön das die alten Recken von Burglengenfeld – das WAAhnsinns-Konzert das sich dann zum deutschen Woodstock-Festival entwickelte – nun auch mit dabei sind 🙂 🙂 🙂

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