25 Tage bis zum globalen Klimastreik | #KeinGradWeiter

Am 25.09 werden wir wieder gemeinsam mit Klimaaktivist*innen rund um die Welt für Klimaschutz streiken. Denn aktuell bewegen wir uns auf 4°C Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Niveau (1890) bis 2100 zu, statt, wie im Klimaabkommen von Paris vereinbart, die menschengemachte Erderwärmung auf 1,5°C – 2°C zu begrenzen.

Die Klimakrise hat bereits jetzt Konsequenzen für das Leben von Millionen von Menschen und wenn das 1,5°C Ziel überschritten wird, müssen wir uns darauf einstellen, dass die Folgen wesentlich schlimmer sein werden: Mehr und stärkere Extremwetterereignisse, Versauerung der Ozeane, Dürren und Wasserknappheit, die zu Hungersnöten und Konflikten führen und einen Meeresspiegelanstieg, der ganze Inseln untergehen lassen wird und Küstenregionen unbewohnbar macht. Wir wollen diese Zukunft nicht!

Deshalb fordern wir: #KeinGradWeiter und bereiten euch mit diesem Countdown optimal auf den globalen Streik vor, indem wir euch ab jetzt regelmäßig Wissenswertes und Argumente liefern, warum wir streiken und Tipps für die Demos geben. Ein unglaublich wichtiger Faktor für eine klimagerechtere Gesellschaft ist die Energiewende und darum geht es heute:

Wieso streiken wir am 25.09?

Energie bedingte Emissionen machen in Deutschland 85% der CO2-Emissionen der Bundesrepublik aus. Zu Energie-bedingten Emissionen gehören Strom- und Wärmeerzeugung aus fossilen Brennstoffen, wie Kohle, Erdgas und Mineralöl, aber auch die Abgase von Verbrennungsmotoren im Verkehr. Die Energiewirtschaft, also die öffentliche Strom- und Wärmeerzeugung ist mit 40% der Energie-bedingten Treibhausgase der Hauptverursacher, danach folgen der Verkehr mit 20% und die Industrie mit 15% der Energie-bedingten Treibhausgase. Weil die Energie-bedingten Emissionen einen so großen Anteil des Treibhausgas-Ausstoß Deutschland ausmachen, müssen wir hier ansetzen, um endlich effektiv CO2 einzusparen. 

In ihrem Klimaschutzplan 2050, in dem die Bundesregierung erläutert, wie sie die Reduktionsziele von Paris umsetzen möchte, ist bis 2030 eine Senkung von 65% der CO2-Emissionen für den Energiesektor vorgesehen.
Davon sind wir aber noch weit entfernt und es scheint so, als ob unsere Bundesregierung sich bereits von dem Gedanken, zumindest zu versuchen das Ziel zu erreichen, verabschiedet hat. Wie sonst lässt sich erklären, dass wir ein Kohleausstiegsgesetz haben, dass einen Kohleausstieg bis 2038 vorsieht, wenn doch Wissenschaftler*innen in mehreren Studien nachgewiesen haben, dass ein Kohleausstieg bis 2030 sowohl nötig als auch möglich ist?
Durch Kohleverstromung wurden 2017 35% unseres Stroms produziert – und gleichzeitig 74% Prozent der CO2-Emissionen des Energiesektors! Das zeigt: Wir brauchen einen kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien, und zwar schnell! 

2018 konnte Deutschland durch die Nutzung von Sonnen- und Windenergie sowie Biomasse 1/3 der CO2-Emissionen im Energiesektor im Vergleich zu 1990 einsparen. Aber um das selbstgesetzte Ziel bis 2030 zu erreichen, müssen die CO2-Emissionen im Energiesektor um mindestens weitere 30% sinken. Deshalb brauchen wir jetzt endlich eine Energiewende!
Andere Staaten haben schon lange bewiesen, dass ein früherer Kohleausstieg möglich ist, wie Belgien, das schon 2016 aus der Kohle ausstieg und Schweden und Österreich, die seit diesem Jahr ebenfalls kohlefrei sind. 

Deutschland ist schon lange kein Vorreiter mehr im Klimaschutz. Die Abschaffung des Solardeckels, mit dem die Förderung von Solarenergie begrenzt werden sollte, wenn eine gewisse Größenordnung des Ausbaus erreicht ist, ist zwar ein erster Schritt. Bei der Windenergie besteht aber weiterhin sehr viel Nachholbedarf. So können die Bundesländer nach der aktuellen Regelung weiterhin auf einen Mindestabstand von 1 km zu Wohngebieten für den Bau von Windkraftanlagen bestehen, was zu fehlendem Platz für den Ausbau führt. Ironischerweise ist es zugleich anscheinend kein Problem, wenn für Kohleabbau ganze Dörfer abgerissen und weggebaggert werden.

Die Windenergie ist dabei laut Bundesumweltamt der wesentlich wichtigere Stromlieferant in Deutschland vor Kohle, Erdgas und Kernenergie und trug maßgeblich dazu bei, dass dieses Jahr immerhin 50% des Stroms aus erneuerbaren Energien kam. Aber die Hälfte ist noch lange nicht genug, um die Klimakrise zu verhindern.
Deshalb: Lasst uns am 25.09 auf die Straße gehen für einen schnelleren Kohleausstieg und mehr Ausbau von erneuerbaren Energien, für eine klimagerechte Energiewende!

Demo-Tipp der Woche

Markier dir schon jetzt das Datum rot im Kalender! Informiere dich bei deiner Ortsgruppen, wann und wo ein Streik bei dir in der Nähe stattfindet. Alle bisher geplanten Streiks findest du hier – die Karte wird regelmäßig aktualisiert. Dort wird noch kein Streik bei dir in der Region angezeigt? Frag bei deiner Ortsgruppe nach! Die Kontaktdaten findest du hier!
Vielleicht hast du sogar Lust, während des globalen Streiks mitzuhelfen, z.B. Ordner*in oder in der Organisation? Bestimmt freut sich die Ortsgruppe in deiner Nähe über das Engagement!

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